biografía
       
bibliografía
HUGO BALL
Hugo Ball wurde am 22. Februar 1886 als der “rechtmäßige Sohn des Karl Ball und dessen Ehefrau Josephina Arnold” in Pirmasens geboren. Nach vier Jahren Volksschule war Ball von 1895-1901 am Pirmasenser Progymnasium. Gesundheitliche Gründe zwangen ihn, die kaufmännische Lehre in einer Lederhandlung abzubrechen. 1905-1906 besuchte Ball die Prima des Königlichen Humanistischen Gymnasiums Zweibrücken. Im Oktober 1906 begann er sein Studium an der Philosophischen Fakultät in München, wechselte zum Wintersemester 1907/08 nach Heidelberg und kehrte mit dem Wintersemester 1908/09 nach München zurück. Mit dem Wintersemester brach Ball sein Studium mit der Begründung ab, dass ihm “der Wissensbetrieb … erstorben schien.”
Von September 1910 bis Mai besuchte Ball die Schauspielschule des Deutschen Theaters in Berlin. Im Abschlusszeugnis wurde ihm bescheinigt, dass er “als Hilfskraft für Regie, Dramaturgie und Verwaltungsfragen bestens empfohlen werden” könne. Nach der Spielzeit 1911/12 beim Stadttheater Plauen (Vogtland) wechselte er zum Münchener Lustspielhaus, das im selben Jahr, auf seinen Vorschlag hin, in Münchener Kammerspiele umbenannt wurde.
“1910-1914 war alles für mich Theater: das Leben, die Menschen, die Liebe, die Moral. Das Theater bedeutete mir: die unfassbare Freiheit”, notierte Ball in sein Tagebuch. 1911 erschien Balls erstes Buch im Leipziger Ernst Rowohlt Verlag, das Drama “Die Nase des Michelangelo”.
Neben Friedrich Nietzsche, mit dem sich Ball gründlich während seines Studiums beschäftigte, wurden Frank Wedekind und Wassily Kandinsky von prägender Bedeutung für seine literarische und kulturelle Entwicklung.
Ball beteiligte sich mit zumeist lyrischen Texten an den Zeitschriften “Revolution”, “Die Neue Kunst”, “Jugend”, “Die Aktion”. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs verhinderte die Verwirklichung zahlreicher literarischer Vorhaben und Projekte. Nach der kriegsbedingten Schließung der Münchener Kammerspiele ging Ball nach Berlin und wurde dort Redakteur bei der Wochenschrift “Zeit im Bild”. Mit Richard Huelsenbeck veranstaltete er 1915 in Berlin literarische Abende, ehe er mit Emmy Hennings, seiner späteren Frau, in die Schweiz emigrierte.
Gegenüber seiner Schwester Maria begründete er: “Ich bin aus Deutschland weggegangen, weil ich immer die Absicht hatte, mich im Ausland weiterzubilden und weil der Krieg und der ‘Patriotismus’ meinen Überzeugungen widersprach.” Die mitgebrachten Barmittel waren bald aufgebraucht, und so versuchten beide, durch literarische Veröffentlichungen und durch jede Art von Beschäftigungen das nötige Geld für ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Im Oktober 1915 fanden Hugo Ball und Emmy Hennings beim Varieté-Ensemble “Maxim” ein Engagement und gründeten selbst das “Arabella”-Ensemble, bevor sie Ende Januar/Anfang Februar 1916 die “Meierei” in der Zürcher Spiegelgasse 1 mieteten, um Balls Plan eines eigenen literarischen Kabaretts zu verwirklichen.
Am 5. Februar 1916 wurde die “Künstlerkneipe Voltaire”, später in “Cabaret Voltaire” umbenannt, eröffnet. Zunächst arbeitete Ball ohne festes Ensemble mit recht unterschiedlichen Programmen, bis sich die späteren dadaistischen Hauptakteure um ihn und Emmy Hennings scharten: Hans Arp, Richard Huelsenbeck, Marcel Janco und Tristan Tzara.
In dem im Mai 1916 erschienenen und von Hugo Ball herausgegebenen Programmheft “Cabaret Voltaire” wurde das Wort “Dada” erstmals dokumentiert. Am 23. Juni 1916 trug Ball im Cabaret Voltaire zum ersten Mal seine Lautgedichte vor. Im Juli 1916 reiste er ins Tessin, um hier an seinem Roman “Flametti oder Vom Dandysmus der Armen”, der Balls und Emmy Hennings’ Auftreten beim “Maxim”-Ensemble beinhaltet, zu schreiben.
Mit der Gründung der “Galerie Dada” im März 1917 begann Ball sich wieder am Dadaismus zu beteiligen. Schon bald, Ende Mai, zog er sich, erschöpft durch die Vielfalt der organisatorischen Aufgaben, finanziellen Schwierigkeiten und persönlichen Spannungen mit dem Co-Direktor Tzara, endgültig von den dadaistischen Aktivitäten zurück.
Von 1917 bis 1920 war Ball Mitarbeiter der Berner “Freien Zeitung”. Er lernte viele politische Emigranten kennen, unter anderen auch Ernst Bloch. Die Kriegsschuld Deutschlands wurde für Ball das wichtigste Thema seiner Berner Jahre, das 1919 auch in seinem Buch “Zur Kritik der deutschen Intelligenz” ihren Ausdruck fand. Als die “Freie Zeitung” in Bern ihr Erscheinen einstellte, war den Balls die Haupterwerbsmöglichkeit genommen, und er entschloss sich, mit Emmy Hennings, die er am 21.2.1920 in Bern heiratete, und mit Stieftochter Annemarie nach Deutschland zurückzukehren.
In Deutschland allerdings konnten sie sich “nicht mehr zurechtfinden” und gingen deshalb im August desselben Jahres in die Schweiz zurück. Hier begann Ball mit hagiographischen Studien, Vorarbeiten zu seinem 1923 erschienenen Buch “Byzantinisches Christentum”.
Zum Jahresende 1920 machten die Balls Bekanntschaft mit Hermann Hesse, aus der sich eine feste Freundschaft entwickelte. Anfang 1924 überarbeitete Ball seine “Kritik der deutschen Intelligenz”, die im selben Jahr unter dem Titel “Die Folgen der Reformation” erschien.
Dank finanzieller Unterstützungen konnten die Balls im Oktober 1924 nach Italien reisen. Neben Aufsätzen fürs “Hochland” überarbeitete Ball seine Tagebücher zu dem autobiographischen Werk “Die Flucht aus der Zeit”. Aus Italien im April 1926 zurückgekehrt, entstand in Sorengo bei Lugano, neben Korrekturarbeiten an der “Flucht aus der Zeit”, der “Hochland”-Aufsatz “Der Künstler und die Zeitkrankheit”. Danach folgte die Abfassung der “Hermann-Hesse”-Biographie. Ende März lieferte Ball das Manuskript beim Verlag S. Fischer ab.
Erste Symptome einer Erkrankung machten sich im Mai 1927 bemerkbar, und am 2. Juli fand im Zürcher Roten-Kreuz-Krankenhaus die Operation statt. Dabei wurde es zur Gewissheit, dass Hugo Ball unheilbar an Magenkrebs erkrankt war.
Nach seiner Rückkehr aus Zürich zog die Familie Ball nach S’Abbondio. Am 14. September 1927 ist Hugo Ball dort gestorben, und am 16. September wurde er auf dem Friedhof S’Abbondio begraben.
In einem Brief erzählte Ball seinen Werdegang: “Eine seltsame Führung und Fügung brachte es mit sich, dass ich überall in den Brennpunkt der Interessen gelangte: am Theater, in der Kunst, in der Philosophie, in der Politik.”
Aus diesem Zitat heraus lässt sich die beeindruckende Vielfalt im Werk Hugo Balls erklären. Wenn er “überall in den Brennpunkt der Interessen gelangte”, so war es zwangsläufig, dass er sich auch mit diesen Brennpunkten auseinandersetzte.Mit seinen expressionistischen und dadaistischen Dichtungen zählt er zur Avantgarde des 20. Jahrhunderts und ebenso zum Anreger späterer literarischer und künstlerischer Aktionen und Aktivitäten. Seine sprach- und theatertheoretischen Aufsätze werden häufig zitiert und analysiert, ebenso seine kultur- und zeitkritischen Texte und Gedanken.Bald nach Hugo Balls Tod erschienen in großer Zahl Nachrufe in der deutschsprachigen Presse. Einige Aufsätze zu Leben und Werk regten eine Beschäftigung mit Ball an. Unterstützt wurde diese Auseinandersetzung durch zwei Ball-Monographien; 1931 legte Emmy Ball-Hennings die Biographie “Hugo Balls Weg zu Gott” vor, bereits 1930 war der Band “Hugo Ball. Sein Leben in Briefen und Gedichten” erschienen.Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 wurde Hugo Ball wegen seiner Kritik an der deutschen Mentalität völlig ignoriert und totgeschwiegen.Nach dem Zweiten Weltkrieg erschienen Neuauflagen einiger Bücher Balls. Die Wiederentdeckung des fast vergessenen, nur noch wenigen Kennern bekannten Schriftstellers und Dichters, erfolgte nur zögernd.Über die Jahrzehnte hinweg hat nur die Hesse-Monographie eine vergleichsweise andauernde Wirkung gehabt und zahlreiche Neuauflagen erfahren. Mit dem langsam wachsenden Interesse am Dadaismus jedoch, dessen literaturhistorische Aufarbeitung durch das “Dritte Reich” lange verzögert wurde, vergrößerte sich Balls Bekanntheitsgrad.Mitte der sechziger Jahre schließlich begann verstärkt auch die Literaturwissenschaft sich mit Hugo Ball, seiner Bedeutung und seinem Einfluss auf die Entwicklung der Literatur des 20. Jahrhunderts zu befassen. Belege dafür sind zahlreiche fachwissenschaftliche Aufsätze, Seminar- und Magisterarbeiten sowie Dissertationen. Seit 2003 erscheinen im Göttinger Wallstein Verlag Hugo Balls Sämtliche Werke und Briefe in zehn Bänden, herausgegeben von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung zu Darmstadt in Zusammenarbeit mit der Hugo-Ball-Gesellschaft, die 1998 in Pirmasens gegründet wurde. Bisher liegen vor: Briefe (3 Teilbde., 2003), Die Folgen der Reformation / Zur Kritik der deutschen Intelligenz (2005), Hermann Hesse (2006), Gedichte (2007), Dramen (2008), das Bakunin-Brevier (2010) und das Byzantinische Christentum (2011).
Um der Ball-Forschung ein Forum zu schaffen, wurde 1970 in Pirmasens die Hugo-Ball-Sammlung gegründet und seit 1977 der Hugo-Ball-Almanach herausgegeben. Seit 1990 verleiht seine Geburtsstadt den Hugo-Ball-Preis.
— Hugo Ball Gesellschaft
HUGO BALL born 1886 Pirmasens, Germany into a strict and highly devout Catholic family, Hugo Rudolf Ball was a sensitive child, who grew up fearing the severity of his mother's faith. As a young man, he was apprenticed to a leather factory, but after suffering a nervous breakdown, he was allowed by his family to attend university in Munich and Heidelberg, where he studied German literature, philosophy, and history, and began a dissertation on Friedrich Nietzsche. Describing his search for philosophical meaning as "my problem, my life, my suffering," Ball devoted himself to intense study, reading widely across various systems of thought, including German moral philosophy, Russian anarchism, modern psychoanalysis, and Indian and early Christian mysticism. It was Ball who provided the Dada movement in Zurich with the philosophical roots of its revolt.
From 1910 to 1913 Ball embarked on a career in the theater, first studying acting with Max Reinhardt and then working as a director and stage manager for various theater companies in Berlin, Plauen, and Munich. His ambition was to develop a theater modeled on the idea of the Gesamtkunstwerk —a synthesis of all the arts— that could motivate social transformation and rejuvenation. He also began writing, contributing critical reviews, plays, poems, and articles to the expressionist journals Die Neue Kunst (The New Art) and Die Aktion, both of which, in style and in content, anticipated the format of later Dada journals. In Die Aktion, poems written jointly by Ball and Hans Leybold appeared under the pseudonym Ha Hu Baley. Leybold, a young and rebellious expressionist writer, was one of Ball's best friends and an active influence on his intellectual development. Also important to the formation of Ball's ideas, especially during the Dada period, were Vasily Kandinsky, the abstract painter and leader of the expressionist Blaue Reiter group, and Richard Huelsenbeck, a young doctor and student who would later become central to Dada in Zurich and Berlin, both of whom he met for the first time in Munich in 1912–1913.
In 1914 Ball applied for military service three times and was rejected on each occasion for medical reasons. The trauma he experienced when he took a private trip to the front in Belgium prompted him to abandon the theater and move to Berlin, where he began to delve into political philosophy, especially the anarchist writings of Peter Kropotkin and Mikhail Bakunin. He began writing a book on Bakunin that would continue to occupy him for the rest of his life. With Huelsenbeck, Ball staged several antiwar protests in Berlin, the first of which took place in February 1915 and was a memorial to fallen poets, including Hans Leybold, who had been mortally wounded at the front. Other expressionist evenings hosted by Ball and Huelsenbeck included the kind of aggressive and theatrical readings that would characterize Dada performances.
In mid—1915 Ball and Emmy Hennings, a cabaret singer whom he had met in Munich and whom he would marry in 1920, left Berlin for neutral Zurich. There, in February 1916, after stints with theatrical companies and vaudeville troupes, they opened the Cabaret Voltaire. At the Cabaret, Ball was organizer, promoter, performer, and the primary architect of Dada's philosophical activism. He advocated the intentional destruction and clearing away of the rationalized language of modernity that for him represented all that had led to the "agony and death throes of this age." His poetry was an attempt to "return to the innermost alchemy of the word" in order to discover, or to found, a new language untainted by convention. One of Ball's most innovative poetic forms was the sound poem, a string of noises which, when premiered at the Cabaret in June 1916, he performed with a mesmerizing, almost liturgical intensity. In his diary account of the reading, Ball recorded how his chanting had transported him back into his childhood experience of Mass, leaving him physically and emotionally exhausted.
In July 1916 Ball left the Dada circle in Zurich in order to recuperate in the small village of Vira-Magadino in the Swiss countryside. When he returned in January 1917, it was at the request of Huelsenbeck and Tristan Tzara, who wanted him to help organize Galerie Dada, an exhibition space that opened in March 1917. Events at the Galerie included lectures, performances, dances, weekend soirées, and tours of the exhibitions. Although Ball supported the educative goals of the Galerie, he was at odds with Tzara over Tzara's ambition to make Dada into an international movement with a systematic doctrine. He left Zurich in May 1917 and did not again actively participate in Dada activities.
By the end of 1917 Ball was living in Bern, writing for the radical Die Freie Zeitung (The Free Newspaper), an independent paper for democratic politics. Ball contributed articles on German and Soviet politics, propaganda, and morality. He also returned to his study of Bakunin and prepared a manuscript of his 1915 Zur Kritik der deutschen Intelligenz (Critique of the German Intelligentsia) for publication. The Critique was a virulent attack on Prussian militarism and its effect on German culture that Ball had written partly in response to the nationalistic fervor that gripped Germany during World War I.
After 1920, when he and Hennings moved to the small Swiss village of Agnuzzo, Ball became increasingly mystical and removed from political and social life, returning to a devout Catholicism and plunging into an ambitious study of fifth- and sixth-century Christian saints. He began revising his personal diaries for the years 1910–1921, and in 1927 these writings were published as Die Flucht aus der Zeit (Flight Out of Time). Containing philosophical writings and acute observations of Dada performances and personalities, it remains one of the seminal documents of the Dada movement in Zurich.
He died 16 of september 1927 in Sant' Abbondio, Switzerland.
Cabaret Voltaire
A somewhat unexpected announcement appeared in the Zurich press on 2 February 1916: “The Cabaret Voltaire”. Under this name a group of young artists and writers has formed with the object of becoming a center for artistic entertainment. In principle, the Cabaret will be run by artists, permanent guests, who, following their daily reunions, will give musical or literary performances. Young Zurich artists, of all tendencies, are invited to join us with suggestions and proposals.” (H. Ball [1946], 1993, p. 111). When Hugo Ball, a German poet and playwright, exiled in Switzerland since 1915, wrote these words he couldn’t have imagined they would spearhead an adventure that would cross national borders. The Cabaret was inaugurated three days later in the back room of the Holländische Meierei, a popular tavern located in a seedy section of Zurich. Jan Ephraïm, the owner of the establishment, turned the job of emcee over to Ball with the hope of attracting a large audience. Ball took as his model the Parisian cabaret tradition, born with the Chat Noir in 1881, which he associated with the cabaret spirit that had existed in Berlin before the war. For him, no one other than the emblematic figure of Voltaire could play the role of godfather for his association. It was from the pamphleteer and master of satire that he drew his vision of a reality radically out of step with its time.
Refugee artists from all over Europe quickly besieged the scene at the establishment. Emmy Hennings, a German singer and Hugo Ball’s partner, sang her own songs as well as many from the repertoires of Aristide Bruant, Erich Mühsam and Frank Wedekind. Those individuals, who were to become the “hard core” of Dada, were present from the beginning of the Cabaret: the Alsatian artist, Hans Arp and the Romanians Tristan Tzara and Marcel Janco. Richard Huelsenbeck joined the festivities on 11 February 1916 at the behest of Ball, who had met him in Munich in 1912 in connection to the Der Blaue Reiter group.
A spirit of negation and mockery soon took over, making the Cabaret Voltaire the scene of all excess. Huelsenbeck described it from the outset as “a center for the newest art,” hosting poets, musicians and artists of all types. (R. Huelsenbeck [1920 ], 1983, p. 10). Each evening included a succession of spectacles of all types: dances, modern songs, plays, a balalaika orchestra, etc. The French or Russian evenings were occasions for readings by Tzara of poems by Max Jacob and Jules Laforgue, or extracts of Ubu Roi read by Arp, as well as texts by Ivan Turgenev and Anton Chekhov. Sometimes, 20 people in the style of the Futurist manifestos, read manifestos out loud simultaneously. All who wished to do so – artists or others – took part in the performances, which were presented to the cheerful audiences, mainly composed of students and middleclass people. Marcel Janco evoked the presence of Lenin, who lived at No. 12 Spielgasse, not far from the Cabaret, which was situated at No 1.
Works by the artists who frequented the establishment – Arp, Janco, Viking Eggeling, Otto van Rees and Marcel Slodki, as well as those of Pablo Picasso and Elie Nadelman, plus the map-poems of the Futurists Filippo Marinetti, Francesco Cangiullo and Paolo Buzzi – were exhibited in the same space. All the arts (poetry, dance, music and painting) were brought together to create “a complete work of art,” (H. Ball [1946], 1993, p. 35), which associated visual, aural and tactual effects into a unit capable of eliciting strong sensations from the spectator. Ball borrowed the idea of the complete work of art from Kandinsky, corrupting it by adding humor and disorder. At the Cabaret, artists engaged in childish behavior as a reaction to the intellectualism that had been responsible for the war. Hiding behind this apparent regression were various attempts at innovation in language and the visual arts. The artists were in search of an elementary art that was a direct expression of life. They developed an abstract art that accorded primary importance to materials, to the detriment of representation. Ball composed a phonetic poem, Karawane, which played with sounds and phonemes and was completely void of meaning. In its pre-language role, the poem does not refer to a conscious process, but to an unreality that is somewhat pre-conscious. The poet thus expresses his refusal of all logical discourse seeking to renounce a “language corrupted by journalism.” (H. Ball [1946], 1993, p. 146). On 23 June 1916, Ball recited Karawane dressed in a suit he created. He metamorphosed himself into a shaman to accomplish what resembled a ritual. The staging or mise-en-scène proved to be of elemental importance to the Dada spectacles that often used costumes and masks – inspired by the so-called “primitive” peoples of Africa and Oceania – such as those made by Sophie Taeuber and Marcel Janco. For wearing a mask, the person was able to overcome inhibitions and communicate with the audience in a more direct way, dancing and chanting. Influenced by these references, Tzara, Janco and Huelsenbeck composed a simultaneous poem in French, English and German to profit from the disturbing qualities of cacophony. L’Amiral cherche une maison à louer was performed in March 1916, along with a whistle, a big box and castanets serving as sound accompaniment.
It is once more Ball who described the subversive nature of their activities: “The cultural and artistic ideals – taken as a music hall program – are our way of doing ‘Candide’ against the times.” (H. Ball [1946], 1993, p. 139). By adopting the character of Candide, the artists undertook a coming-of-age journey to the heart of creation so as to reveal its ludicrous nature. They claimed madness and illusion and consumed it in an enormous burst of laughter. Emil Szittya, a contemporary close to the Zurich Dada milieu, described their laughter as “laughter-spit,” thus putting an emphasis on its paradoxical violence. (E. Szittya, “Tristan Tzara” in Tristan Tzara, dompteur des acrobates, 1992, p. 47).
In May 1916 the magazine Cabaret Voltaire appeared, edited both in French and German. Ball saw in it the first synthesis of modern artistic and literary movements. In 32 pages, it brought together never before seen pieces, as well as artist’s works and poems already presented at the Cabaret. It included a poem by Guillaume Apollinaire, texts by Kandinsky, Parole in libertà by Marinetti, the reproduction of a poster by Janco and a drawing by Arp (on the cover). With a print run of 500 copies, the magazine allowed the artists to reach a larger public. Ball and Tzara took the opportunity to announce the future publication of a magazine entitled Dada. Thus the word “Dada” – whose paternity is claimed by several of them – appeared for the first time. In addition, they wanted to establish a Societé Voltaire and organize an “international exhibition”. In spite of the effervescence of its projects, the Cabaret closed it doors in early July 1916. The soirées would continue to take place in the Zur Waag hall, and later at the Galerie Dada, an initiative of Tristan Tzara.
Through their telling, the Dada artists would create a myth around the Cabaret. In Arp’s writing, the protagonists in Janco’s painting Le Cabaret Voltaire take on the traits of “fantastic characters” straight out of a story from the Thousand and One Nights or from a gathering of wizards. (J. Arp, 1966, p.308). The Cabaret Voltaire surrounded itself with a magical aura that gave it a utopian dimension. It is a sort of non-place, void of conflict, where all experiences were possible. That which was only supposed to be a “center for artistic entertainment,” little by little gave way to the emergence of a movement of international proportions, which laid the foundation for a new aesthetic – in spite of the refusal on the part of some members to become a school.
Nadia Ghanem
Bibliography:
Greil Marcus, Lipstick Traces: A Secret History of the 20th Century, Paris, Allia, 1999.
Brigitte Pichon, Karl Riha, Dada-Zurich. A Clown’s Game from Nothing, Crisis and the Arts. The History of Dada, Stephen Foster (dir.), vol. II, New York, G. K. Hall & Co, 1996.
Tristan Tzara, dompteur des acrobates, texts united and presented by Marc Dachy, Paris, L’Échoppe, 1992.
— Centre Pompidou
Hugo Ball l’écorché
Dans la très belle préface qu’il a consacrée à Hugo Ball, et qui est reproduite dans l’édition de ce Journal, Hermann Hesse souligne l’oubli injuste dont il est victime, oubli qui contraste avec l’admiration qu’il suscita chez tous ceux qui l’approchèrent. Son oeuvre, largement méconnue, ne figure que dans les anthologies dadaïstes. Pourtant, il suffit de lire quelques pages d’un seul de ses écrits pour être sensible à son étrange rayonnement. Cet homme, qui regardait le monde avec les yeux d’un enfant, qui portait dans son coeur toute la tristesse de son époque, était un écorché.
Né en 1886 à Pirmasens, il grandit dans une atmosphère bourgeoise, imprégnée de foi chrétienne. Cette foi ne le quittera jamais et donnera à son oeuvre, souvent iconoclaste, une coloration singulière. Autodidacte dans sa formation – il travailla deux ans dans une peausserie -, il put ensuite entreprendre des études à Munich, écrire une thèse sur Nietzsche et se consacrer au théâtre, fasciné par Frank Wedekind. Acteur, auteur, metteur en scène, il se passionna toute sa vie pour l’art et la philosophie, s’efforçant de comprendre l’effondrement de son époque. La guerre de 1914 fit de ce jeune écrivain un pacifiste ardent. Exilé en Suisse avec sa future femme, Emmy Hennings, il travailla comme pianiste dans une troupe de musiciens ambulants, vivant dans la plus profonde misère.
Son journal, qui retrace sa vie de 1913 à 1921, n’a rien d’intime. Mais cette pudeur à dire « je », lui permet d’embrasser l’époque tout entière, d’en être le sismographe attentif. Dès 1913, il redoute l’apparition d’un conflit mondial, aspire à changer la vie, le monde, l’amour et la morale tout en rêvant devant des toiles expressionnistes et leurs paysages d’apocalypse. A Munich, il a fait la connaissance de Kandinsky et sera influencé par ses premiers écrits. A Berlin, il a lu Kropotkine, Bakounine, Merejkovski. Il se sent attiré par les thèses anarchistes et utopistes d’un Gustav Landauer. C’est toutefois le récit de son exil en Suisse qui constitue la partie la plus passionnante de son journal. Fréquentant le philosophe Ernst Bloch, l’expressionniste Ludwig Rubiner mais aussi Walter Benjamin, il se passionne pour les expériences d’avant-garde, en particulier celle des futuristes, tout en contemplant, horrifié, le bain de sang dans lequel s’enfonce l’Europe tout entière, rêvant de «se dépouiller de son moi comme d’un manteau troué», réfléchissant sur les poèmes de Rimbaud et les Evangiles.
En février 1916, Hugo Ball prit une part active à la naissance du Cabaret Voltaire où se produiront les premiers spectacles dadaïstes. Il évoque dans les moindres détails ces soirées qui firent tant scandale, où une poignée de jeunes révoltés par la guerre comme Tristan Tzara, Marcel et Georges Janco hurlaient leur haine de toutes les sacro-saintes valeurs à un public médusé. Le cabaret se trouvait au 1 de la Spiegelgasse. Au 6, habitait Lénine. Hugo Ball est pourtant loin de partager le nihilisme de Tzara.
Il y a en lui un idéalisme visionnaire qui le met souvent en porte à faux avec les bruyantes manifestations qu’il a contribué à créer. Son récit de l’évolution du dadaïsme, de ses relations parfois conflictuelles avec ses représentants est un portrait surprenant de toute cette intelligentsia réfugiée en Suisse et de l’atmosphère artistique qui allait marquer l’Europe au fer rouge. Rien d’étonnant à ce qu’il se soit lié avec Leonhard Frank, qui écrivit à la même époque, en voyant des mutilés de guerre, son roman L’homme est bon, cri de révolte contre la barbarie.
Hugo Ball, lui, attend une renaissance du christianisme, affirme qu’il faut lire les Pères de l’Eglise pour comprendre le cubisme, rêve d’un rapprochement de l’art et de la religion, désespéré de n’être qu’un artiste de cabaret. Et il est certain que cet homme oscilla toute sa vie entre le saltimbanque et le saint, la prière et le rire dévastateur. «Ainsi, je joue le socialisme contre l’art et l’art contre le socialisme, et après tout je ne resterai peut-être qu’un romantique» , note-t-il en mars 1917. Son livre, la Critique de l’intelligence allemande, parut le 15 février 1919, le jour même où Karl Liebknecht fut assassiné. Gustav Landauer, lui aussi, fut assassiné. Hugo Ball consacrait toute son énergie à écrire un roman fantastique sur la putréfaction. «Il y a des hommes qu’on a couverts de boue et de sang, et le pourrissement a pénétré leur âme» , note-t-il le 24 juin 1919. Partout, il ne voyait plus que la mort, se sentait ivre de dégoût et de désespoir. Croyant toujours dans le pouvoir des mots, il vécut jusqu’en 1927 dans le dénuement le plus extrême, incompris de tous. On avait brûlé sa jeunesse. Partout, il voyait s’accomplir ce que Karl Kraus avait nommé «les derniers jours de l’humanité».
Jean-Michel Palmier
— J-M Palmier